Eine Präsentation ist immer auch die Möglichkeit, sich selbst zu präsentieren – vor allem, wenn Ihr Chef anwesend ist.
Machen Sie aber bitte nicht den Fehler, Ihr Verhalten dort einzig auf diese eine Person auszurichten. Zuallererst geht es um die Inhalte und die Teilnehmer, die von Ihrem Beitrag profitieren wollen. Hier ist Ihr Chef nur einer unter vielen.
Mehr als ein 08/15-Auftritt
Um eine wirklich eindrucksvolle Präsentation zu liefern, reicht es nicht aus, nur die typischen Fehler zu vermeiden:
· keine klare Zielvorstellung
· nachlässige Vorbereitung
· schlechtes Bildmaterial
· schwacher erster Eindruck
· Schluss ohne Appell
· mangelnder Enthusiasmus
· fehlender Blickkontakt
· ausdruckslose Mimik
· ungenügende Einbeziehung der Teilnehmer
Setzen Sie kleine, feine Akzente, um sich entscheidend vom zwar grundsoliden, aber nicht berauschenden Auftritt durchschnittlicher Präsentator(inn)en abzuheben.
Das Was und das Wie der Präsentation
„Der Standpunkt macht es nicht; die Art macht es, wie man ihn vertritt.“
Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller
Rechnen Sie für eine Minute Präsentation eine Stunde Vorbereitungszeit – von der Stoffsammlung über die Aufbereitung der Medien bis zum Schreiben Ihrer Stichwortzettel. Richten Sie die Vorbereitung Ihres Auftritts an diesen 4 Fragen aus:
1. Was will ich wirklich sagen?
2. Warum will ich über dieses Thema sprechen?
3. Welchen Vorteil haben meine Zuhörer von meiner Idee? Sie müssen ihnen das
Gefühl geben, einen persönlichen Gewinn aus Ihrem Auftritt mitzunehmen.
4. Wie unterscheidet sich meine Botschaft von den Tausenden anderen?
Stellen
Sie den Kontrast heraus, der Ihre Botschaft einzigartig macht.
Der wichtigste Satz Ihrer Präsentation
Welches eine Detail – welches eine Bild, welcher eine Satz, welches eine Gleichnis … also: welche Botschaft – soll den Teilnehmern auf jeden Fall im Gedächtnis haften bleiben, wenn ich mich wieder auf meinen Platz gesetzt habe?
Diese Frage müssen Sie spontan in einem Satz beantworten können – sonst stimmt etwas nicht mit Ihrer Präsentation!
Wie bringen Sie Ihre Botschaft, wie bringen Sie das, was Sie sagen wollen, dem Publikum näher? Machen Sie aus Ihrer Präsentation ein Stück in 3 Akten:
· Im 1. Akt sagen Sie dem Publikum, worum es Ihnen geht: Was ist Ihr Zweck? Ihr Problem? Ihr Wunsch? Ihr Ziel?
· Im 2. Akt entwickeln Sie den Inhalt: Was erwartet die Beteiligten? Wie kommen sie ans Ziel? Was haben sie davon? Welche Hindernisse und Konflikte sind im Weg? Welche Entscheidungen müssen getroffen werden?
· Im 3. Akt bringen Sie die Sache zu Ende: Welche Folgen haben diese Entscheidungen? Welche Risiken gilt es abzuwägen? Welche Chancen tun sich auf?
Das Erfolgsgeheimnis fesselnder Präsentationen sind Fragen – Fragen, die das Publikum hat und die Sie beantworten. Zählen Sie daher, während Sie Ihre Rede vorbereiten, die Fragezeichen in Ihrer Rohfassung! Je mehr Publikumsfragen Sie vorwegnehmen, desto lebendiger wird Ihr Auftritt. Sind es zu wenige, dann überarbeiten Sie Ihren Entwurf – diesmal komplett aus der Sicht des Publikums!
Details, die Ihre Präsentation unvergesslich machen
Ihre Kernbotschaft muss eingängig sein und in den Gedächtnissen der Teilnehmer haften bleiben. Damit steht und fällt Ihre Präsentation!
Hier sind einige handwerkliche Kniffe:
· Botschaft prüfen: Schreiben Sie Ihre Kernbotschaft in einem
präzisen, klaren
und eindeutigen Satz auf. Sie muss genau das enthalten, was Sie mit Ihrer
Präsentation erreichen wollen.
Stecken Sie sich beim Formulieren selbst das Ziel, in maximal 15 Wörtern das
auszudrücken, was Sie erreichen wollen. Denken Sie daran: Nur 10 % des
Gesagten und Gezeigten wird vom Publikum gespeichert! Ihre Botschaft sollte
dabei sein.
· Magische Zahlen: 1, 3 und 7 – merken Sie sich diese Zahlen
für Ihre
Folienpräsentation:
Transportieren Sie nur 1 Idee pro Folie. So bleibt es übersichtlich. Wechseln Sie
Ihre Folien nach 3 Minuten. So wird‘s nicht langweilig. Schreiben Sie nicht mehr
als 7 Wörter pro Zeile, nicht mehr als 7 Zeilen pro Folie. So behalten die
Teilnehmer alles.
· Wirkung zeigen: Objekte sind manchmal nichtssagend.
Beispiel: Sie
präsentieren eine Angelschnur. Eine naturgetreue Abbildung ruft beim Betrachter
dieselbe Assoziation hervor wie ein Regenschirm bei einem Bewohner der
Sahelzone: Er kann damit nichts anfangen.
Überlegen Sie: Das Qualitätsmerkmal von Angelschnüren ist deren Reißfestigkeit.
Zeigen Sie ein Bild, das die Wirkung dokumentiert: ein in der Mitte
durchgebrochener Holzzaun vor einem See, ein umgestürzter Anglerstuhl, ein
verwaister Angelkorb. Suggerierter Effekt: Die Schnur hält auf Biegen und
Brechen, ein stärkeres Produkt gibt es nicht.
Sinnstiftend bei einer Präsentation ist nicht zuletzt – der Schlussappell: Sagen Sie Ihrem Publikum am Ende deutlich, was es Ihrer Meinung nach tun soll!
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Haben Sie Angst, nervös zu sein, wenn Sie vor Publikum präsentieren müssen? Dann lassen Sie Ihre Nervosität zu! Das Schlimmste ist nicht die Angst selbst, sondern die Angst vor der Angst.
Credo eines Bühnenprofis
„Lampenfieber ist einfach ein Teil des künstlerischen Erlebnisses. Man sollte es sich nicht abgewöhnen.“
Caterina Valente, Schweizer Entertainerin
Was kann Ihnen schon passieren? Dass Sie Ihr Thema nicht beherrschen? Dagegen hilft eine gute Vorbereitung! Um sich zusätzlich zu beruhigen, wirkt folgender Trick:
1. Denken Sie sich einen zündenden Auftaktsatz aus. Lernen Sie ihn auswendig.
Schreiben Sie ihn zur Sicherheit auf eine Karteikarte.
2. Überlegen Sie sich einen wirkungsvollen Schlussappell. Lernen Sie ihn
ebenfalls auswendig. Und schreiben Sie ihn zur Sicherheit ebenfalls auf eine
Karteikarte.
2 passende Seminar zum Thema präsentieren: